Gudrun Tönnes hat 2013 eine eigene EX-IN Trainerausbildung entwickelt.
Es gab nicht genügend ausreichend qualifizierte TrainerInnen.
Die von LebensART durchgeführte Trainerausbildung sorgt dafür, dass regelmäßig und zuverlässig GenesungsbegleiterInnen in NRW ausgebildet werden und dass die erforderliche Qualität zur Vermittlung in
Arbeit aufrecht erhalten bleibt.
Ein Einstieg ist fortlaufend möglich, schreiben Sie uns bei Interesse.
Mail: toennes@lebensartmuenster.de
Ergänzend zu einer Ausbildung zum Trainer, die vor allem dazu dient, das Prinzip von EX-IN kennenzulernen und mit den gewonnenen Erkenntnissen als Tandem im Auftrag einer Organisation EX-IN Standorte zu erschließen und bei den einzelnen Modulen zu moderieren, braucht es nach Jahren der kontinuierlichen Kursarbeit weitere Ausbildungen, die die Trainer dazu befähigen, gewachsene Strukturen zu verstetigen, Netzwerke zu stärken und engere Verknüpfungen in die Dienste und mit den interessierten Parteien herzustellen und zu pflegen.
Neben der Begleitung der Module sind eine Reihe von Mentoren-Tätigkeiten für die angehenden Genesungsbegleiter und deren Arbeitgeber und Praxisanleiter zu leisten. Darauf bereitet der praxisorientierte Trainer-Kurs ebenso vor wie auf die Beratung und Begleitung bei der Finanzierung, dem Selbststudium und der Portfolioarbeit bis hin zum Professionellen Profil und bei der Vermittlung in Arbeit.
Ziel des Curriculums ist es, eine Ausbildung für Trainer zu konzipieren, die jedem die Möglichkeit gibt, nach seinen eigenen Schwerpunkten und Fähigkeiten EX-IN-Kurse für erfahrene Veranstalter in einem Team zu begleiten. Auch im Sinne einer Dienstleistung für die Teilnehmer sind die Kurse bedürfnisangepasst, dienen dem Emanzipationsprozess und haben dabei die Eigenständigkeit der Teilnehmer im Blick.
Die Trainer lernen einen Kurs zu planen und durchzuführen von der Akquise bis zum Zertifikat und können gemeinsam mit der Agentur LebensART, die als Veranstalter ihr Knowhow zur Verfügung stellt, EX-IN Kurse an vorhandenen EX-IN Standorten von LebensART durchführen und gemeinsam neue Standorte erschließen und aufbauen und dort tätig sein.
Das Augenmerk liegt dabei selbstverständlich auf dem trialogischen Arbeiten:
„Trialogisch bedeutet im psychiatrischen Zusammenhang die Zusammenarbeit von ausgebildeten professionell Tätigen, Nutzern/Erfahrenen und Angehörigen auf Augenhöhe. Die Augenhöhe entsteht, indem die Expertise aller drei Gruppen als gleichwertig anerkannt wird.“
Wir sind ein Team von Experten aus Erfahrung, professionell Tätigen und Angehörigen mit sehr unterschiedlichen beruflichen und persönlichen Erfahrungen. Durch diese Mischung und unsere gemeinsame Überzeugung, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, (wieder) Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und zu genesen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren aus der Gesellschaft leben wir selbstverständlich Inklusion. Bei der Umsetzung hilft uns das Prinzip des lebenslangen Lernens.
Gemeinsam verfügen wir durch Reflektion der verschiedenen Erfahrungen und Blickwinkel sowohl über ein erweitertes WIR-Wissen zu den verschiedenen Krankheitsbildern und den damit einhergehenden Phänomenen, über individuelle Lösungsstrategien und Erfahrungen mit Stigmatisierung und Ausgrenzung, als auch über hilfreiche Haltungen, Methoden und Strukturen zur Unterstützung von Menschen in Krisen und auf ihren individuellen Genesungswegen.
Die gegenseitige Offenheit und Bereitschaft, einander aktiv zuzuhören, schafft gegenseitiges Vertrauen in die Entscheidungen des Anderen, in seine Kompetenzen und Respekt vor der jeweiligen Persönlichkeit. Wenn dies gegeben ist, muss keiner den Anderen ändern. Es ist für beide Seiten wichtig, sich ebenbürtig und gleichberechtigt zu fühlen. Dazu ist es auch wichtig, dass sich beide ihrer Qualitäten und Grenzen bewusst sind. (Auszüge aus dem Leitbild von LebensART)
In der Ausbildung geht es nicht um die Vermittlung von Wissen, sondern um die Erschließung von Wir-Wissen aus der Gruppe und darum, dieses sichtbar und nutzbar zu machen. Den Wert dieses, aus den Erfahrungen resultierenden Wissens anzuerkennen, kann für die Kursteilnehmer der EX- IN Kurse eine Herausforderung sein. Umso wichtiger ist es, den Respekt und das genaue Hinsehen auf individuelle und kollektive Erfahrungen bereits im Trainerkurs intensiv zu üben. Auch hier geht es zum großen Teil um Erfahrungsaustausch und um das Erarbeiten von Fragestellungen, die es erleichtern, Erfahrungswissen zu generieren und Ergebnisse zu dokumentieren.
Für die Erfahrenen-Trainer kann es eine Herausforderung sein, selbst entwickelte Modelle und eigene Strategien nicht zur Wissenschaft zu erheben, sondern weiterhin neugierig zu bleiben und den Schwerpunkt auf den Raum der Entwicklung des eigenen Wissens für die Kursteilnehmer zu legen.
Hier zitieren wir einen der Entwickler von EX-IN:
„Um ein(e) ExpertIn durch Erfahrung zu werden, ist es
erforderlich, dass man die eigenen Erfahrungen reflektiert und sie mit anderen teilt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Es ist wichtig, dass die ExpertInnen durch Erfahrung ihre eigene
Erfahrung in Bezug auf eine Vielzahl anderer Erfahrungen, auf andere Situationen und andere Personen überprüfen und erkunden“ (van Haaster, Koster 2005).
Aus der eigenen Ausbildung zum Genesungsbegleiter wissen die Teilnehmer bereits, dass sie mit schweren Geschichten konfrontiert werden können. Es gibt weder Tabus noch ein Thema, das im EX-IN Kurs nicht angesprochen werden darf. Das öffnet die Tür zu einem hohen Maß an Toleranz, aber auch an Selbstverständnis und Selbstannahme für die Teilnehmer der EX-IN Kurse. Für Profis in psychosozialen Kontexten mag es eher ungewohnt sein, in dieser Offenheit konfrontiert zu werden. Ebenso führen die Ausbildung und die darin behandelten Themen auch zu Erkenntnissen über eigene „Schwachstellen“ (Verletzlichkeiten) und zu einem selbstverständlicheren, offenen Umgang damit.
Ein offener Austausch über Inhalte, Schwierigkeiten und Erlebnisse während des Kurses über die Modulzeiten hinaus ist erforderlich und geschieht während der Trainerausbildung immer am jeweils zweiten Fortbildungstag im Zusammenspiel mit den bereits ausgebildeten und erfahrenen Trainern.
Detaillierte Beschreibungen der Module und Inhalte sind im Curicullum festgeschrieben
Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin
TRAIN THE TRAINERS ON THE JOB-Ausbildung
Ausbildungsmodell für EX-IN-TrainerInnen in Theorie und Praxis (Erfahrungen damit)
Vorteile einer Ausbildung in Theorie und Praxis aus meiner Sicht:
Zusammenspiel von Theorie und Praxis
Von der Akquise bis zum Zertifikat
(Brigitte Staat) Diplom Sozialarbeiterin,
EX-IN Trainerin
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